Jazz Impulse Meeting Nr. 3 - Buchlesung "Woodstock am Karpfenteich" und Konzert Duo Conny Bauer/ Luten Petrowski


Musikschule Ilmenau

Musikschule Ilmenau

18 Uhr

Podium und Buchlesung “Woodstock am Karpfenteich - Subkultur hinter dem Eisernen Vorhang”
Moderation: René Theska
Gäste/Autoren: Uli Blobel, René Theska, Bert Noglik, Uli Steinmetzger (tba)

20 Uhr

Konzert Duo Conny Bauer (tb) und Ernst-Ludwig Petrowski (sax)


Zur Lesung und zum Podium haben wir Akteure des Peitzer Jazzfestivals und andere Zeitzeugen als Buchautoren zu Gast. Ein spannender Abend der Zeitgeschichte und des modernen Jazz erwartet die Besucher.

In Peitz bei Cottbus wurden die Grenzen der DDR schon sehr zeitig jazzmusikalisch überwunden. Ohne Zutun des staatlichen Kulturbetriebes und der Funktionäre, mit einer AG Jazz im Hintergrund gründeten Uli Blobel und Peter Metag aus dem kleinen Städtchen Peitz mit riesigem Engagement und jugendlichem Optimismus von den “Organen” unbemerkt das inzwischen legendäre, damals vom Staat ungeliebte und dann bekämpfte Festival.

Der Mitautor des Buches  “Woodstock am Karpfenteich”  René Theska erinnert sich als damaliger Besucher:

“Es klingelte, endlich raus aus dem wenig geliebten Unterricht und ab zum Bahnhof. Es war eine dieser Fahrten nach Peitz. Dem Ort, wo das Ungeheure geschah, wo fern von jedem staatlich verordneten Kulturbetrieb für jeweils kurze Zeit ein Podium für freie Musik entstand. Eine Parallelwelt, die Ihre Faszination ebenso für Zuhörer als auch für die Musiker hatte. Hier gab es keine Konventionen, keine Grenzen. Die Welt schien offen wie der musikalische Prozess, der sich vor unseren Augen abspielen sollte.

In überfüllten Zügen fuhren wir über Leipzig und Cottbus nach Peitz. Unterwegs stiegen weitere „Jazzer“ zu. Viele kannten wir, neue interessante Leute kamen hinzu. Wir fühlten uns wie die ?young random generators?. Musik, Kunst und Literatur waren unsere Themen ? alles war interessant, nichts schien unmöglich. Alternativen zum östlichen Kasernensozialismus, aber auch zum westlichen Konsumismus wurden greifbar. Anarchie wurde gelebt.”