Großer Hörsaal

solo Piano

Im Mittelpunkt des Samstag Abends steht ein großartiger Künstler, der für den Puristen als Grenzgänger des Jazzgenres gelten dürfte. Chris Jarrett, Sohn einer slawischen Familie, wurde 1956 in Allentown, Pennsylvania, geboren und wuchs in den Wäldern der Appalachen auf. Mit 13 Jahren begann er Piano zu spielen und bekam kostenlosen Unterricht vom großen österreichischen Pianisten Vinzent Ruzika. Nach Schulabschluss studierte er Klavier und Musikgeschichte am Oberlin Conservatory in Ohio. Seine Karriere beginnt 1985 in Oldenburg, wo seine Ballettmusik Für Anne Frank (Choreographie: I. Collett) und sein erstes symphonisches Werk … Liebt mich nicht (Choreographie: I. Collett) erscheinen. 1988 und 1989 lehrt er an der Carl-von-Ossietzky Universität in Oldenburg, seine Live-Auftritte mehren sich, er komponiert u.a. Filmmusiken wie Happy End (Regie: W. Pfeiffer) und das Choreodrama Long Play für das Nationaltheater Subotica unter Nada Kokotovic (Regie). 1989 bis 1994 tritt Chris Jarrett in Polen, Italien, USA und der Sowjetunion auf. Er schreibt u.a. die Filmmusik für Faust (Regie: W. Murnau). 1994 bis 1998 tourt er durch ganz Europa mit seiner Filmmusik zum Stummfilm Panzerkreuzer Potemkin (Regie: S. Eisenstein), sowie mit verschiedenen Soloprogrammen. Anlässlich einer Preisverleihung an Richard von Weizsäcker trägt er seine Tanztheaterkomposition Hände vor. Die Zusammenarbeit mit Dietrich Petzold, Gina Pietsch und Hermann Nähring führt zu einer Komposition für Rezitator und Ensemble, Wege. Seit 1996 trifft er sich regelmäßig in Tunesien mit dem Violinisten Zoltán Lantos (Ungarn), dem Lautenspieler Muhammed Zin-El-Abidine (Tunesien), der Sängerin Urna Chahar Tugchi (Mongolei) dem Percussionisten Ramesh Shotham (Indien) u.v.m. zu gemeinsamen Konzerten und Fernsehauftritten. Hierbei entsteht die gemeinsame CD Tajalliyât. Die Jahre 1999/2000 widmet er der Komposition der Oper John Donne. 2002 gründet er das Chris Jarrett Trio zusammen mit dem Oud-Spieler Karim Othman Hassan und dem Percussionisten Shakir Ertek. Seine Musik entspringt seinem starken Kommunikationsbedürfnis. Sie ist so vielfältig wie die Ideen, die er in Musik umsetzt. Er setzt sich über Stilzwänge hinweg, ist einer der freiesten Pianisten der Gegenwart. Chris Jarrett nutzt die Struktur der Klassik und die Freiheit der Jazzimprovisation, er kombiniert die Durchführungsliebe der E-Musik mit der Lebenslust des Jazz. Das Spektrum seines Ausdrucks ist weit: wild, rhythmisch, innig, episch, melancholisch, bizarr, garstig, mystisch, jazzig … Die Musik wird nicht gespielt, sie findet statt … Chris Jarretts Konzert-Publikum ist sehr gemischt, nicht auf Liebhaber von Klassik und Jazz zu beschränken. Seine Zuhörer sind für ihn Zentrum seiner Live-Auftritte, sie will er begeistern, nachdenklich machen, sich ihnen vermitteln.
(Info: <link http://www.orientaljazz.com/solopiano.htm _blank>www.orientaljazz.com/solopiano.htm</link> , <link http://www.chrisjarrett.de/ _blank>www.chrisjarrett.de</link>)

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http://www.chrisjarrett.de/